Marienwallfahrtsort Jonental
Wer den Ort im engen Jonental zum ersten Mal betritt, der ist erstaunt darüber, mitten in einer Waldlichtung in romantischer Waldeinsamkeit die anmutige Wallfahrtskapelle zu finden. Sie liegt von Jonen aus in östlicher Richtung etwa 2 km vom Dorf entfernt.
Die Kapelle im Jonental gilt als der bedeutendste Marienwallfahrtsort im Kanton Aargau. Sie ist eine Oase der Stille mit einer rustikalen, heiteren barocken Ausstattung.
Die Kirchenpflege hat 1995 einige Dank- und Fürbittgebete aus dem Fürbittbuch herausgegeben, die einen Einblick in die Sorgen und Nöte unserer Zeit geben. In früheren Jahrhunderten vertrauten sich vor allem die Mütter „in Kindsnöten, wenn alle natürlichen Mittel nichts helfen wollten“, der Mutter Gottes im Jonental an. Ledige baten hier um einen guten Ehepartner. Das Jonental ist auch eine beliebte Hochzeitskapelle.
Über die Entstehung der Kapelle berichtet eine Legende: „Ein Hirte stieg einer verirrten Ziege nach und fand sie unversehrt im Tobel. Dort hörte er aus der Ferne sanfte Musik, die ihn zum Verweilen lockte. Er legte sich hin und der Schlaf überfiel ihn. Er träumte von einem festlichen Gottesdienst. Die Gottesmutter erstrahlte auf dem Hochaltar in hellem Glanz. Als der Hirtenjunge aufwachte, sah er an seiner Seite ein Bild der gnadenvollen Mutter. Er erkannte darin jenes Bild, das er im Traum gesehen hatte. Bauern suchten den Hirten, fanden den verzückten Jungen und führten ihn und das Bild ins Dorf zurück.
Auf der Anhöhe oberhalb der Stelle, wo der Hirte das Bild gefunden hatte, wollte man ein Kirchlein bauen. Immer wieder wurden die Mauern über Nacht von unsichtbarer Hand ins Tobel geworfen. Ein Einsiedler riet, die Kapelle an jener Stelle zu bauen, wo das Bild gefunden wurde. Die Arbeiten wurden nicht mehr gestört und in kurzer Zeit war das Werk vollendet.“
Im Volk hält sich auch die Ansicht, die Statue sei „dur de Bach ab echo“. Das will sagen, sie sei beim Bildersturm im benachbarten Kanton Zürich in den Jonerbach geworfen und im Jonental angeschwemmt worden.
Wahrscheinlich wurde schon im 14. Jahrhundert eine kleine Kapelle im Jonental errichtet.
- 1521 wird die Wallfahrtskapelle erstmals erwähnt und
- 1621 neu gebaut.
- 1656 während des Religionskrieges schänden Männer aus dem Zürichgebiet mit Säbelhieben Kruzifix, Gnadenbild und Altar.
- 1734 beschliesst der Stadtrat von Bremgarten als Oberherr des Kelleramtes, die Kapelle zu erneuern. Der Auftrag geht an den Luzerner Werkmeister Hans Georg Urban.
- 1742 erfolgt die Einweihung
- 1788 wird der Hochaltar restauriert.
- 1845 malt Johann Füglistaller aus Jonen neue Seitenaltarbilder.
- 1888 wird eine neue Bestuhlung angebracht und ein neuer Boden erstellt. Nun anerbietet sich Heinrich Bürgisser-Meier, Bürger aus Jonen, auf seine Kosten die Kapelle inwendig zu renovieren: Marmorieren der Altäre, neue Fenster, neue Gemälde für Seitenaltäre, Gitter zum Abschluss des Chores.
- 1921 bricht man das morsch gewordene Türmchen ab und ersetzt es durch ein mit Kupfer gedecktes.
- 1928/29 wird die Kapelle elektrifiziert. Wegen der Feuchtigkeit ist eine Innenrenovation notwendig.
- 1951 Renovation des Daches.
- 1955/56 Aussenrenovation mit Entfeuchtung, Sickerleitungen.
- 1961 Umfassungsmauer und Treppe repariert.
- 1963/64 Innenrenovation. Die Renovation von 1928 wird rückgängig gemacht.
- 1994/95 restauriert die Kirchgemeinde unter Beizug der Denkmalpflege die Kapelle innen.
- 2005 Nach rund 50 Jahren erweist sich eine Aussenrenovation als notwendig.
Wir freuen uns, dass Sie für Ihre kirchliche Trauung die Kapelle Jonental ausgewählt haben. Diese Kapelle, 2005 restauriert, gilt als bedeutendster Wallfahrtsort im Kanton Aargau und ist weit über die Kantonsgrenze hinaus als Ort der Stille und als Kraftort bekannt.
Wir bitten Sie, folgendes zu beachten:
- Die Kapelle liegt im Naturschutzgebiet und ist nur zu Fuss zu erreichen. Gemäss Gemeindebeschluss bestehen keine Zufahrtsmöglichkeiten. Dies gilt auch für Gärtner, Floristen und Pferdekutschen und sonstige Zubringer.
- Bitte nutzen Sie die offiziellen Parkplätze vom Litzi her, beim Vita Parcours Jonen oder bei der Waldhütte Jonen.
- Das Jonental ist ein Ort der Stille. Deshalb ist kein Apéro auf dem Kapellenplatz möglich. Die Waldhütte Jonen befindet sich sieben Gehminuten entfernt und kann separat gemietet werden (Verantwortliche: Angela Suter, Tel. 079 428 35 53).
- Es stehen öffentliche Toiletten im Jonental zur Verfügung.
- Sie dürfen die Kapelle nach Ihren persönlichen Wünschen dekorieren. Wir bitten Sie, dabei auf die Würde und den Charakter des Ortes Rücksicht zu nehmen. Nach Absprache mit der Sakristanin kann die Kapelle bereits am Vortag dekoriert werden.
- Um Flecken auf dem Boden zu verhindern, dürfen in der Kapelle keine Blüten und kein Reis gestreut werden.
- Die Dekoration kann bis am darauffolgenden Montag belassen werden. Wenn Sie einen Teil des Blumenschmucks der Kapelle spenden möchten, freuen wir uns! Bitte sprechen Sie dies mit der Sakristanin ab.
- Für auswärtig wohnende Paare betragen die Kosten für die Kapelle Fr. 250.–. Darin enthalten sind die Miete (Strom, Reinigung) und die Sakristanin. Zusätzlicher Aufwand, wie z.B. unverhältnismässiger Reinigungsaufwand oder Reparaturen werden separat verrechnet.
Für Fragen rund um die Kapelle steht Ihnen die Sakristanin Nicole Zimmermann, Mail:
jonental@pfarrei-jonen.ch, Tel. 056 634 14 08 gerne zur Verfügung. Für administrative
Fragen können Sie sich gerne an das Pfarreisekretariat, Monika Füglistaller-Rieder, Mail: sekretariat.kirchgemeinde@fueglistaller.com, Tel. 056 634 33 04 wenden.
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen jetzt schon eine besinnliche Feier und ein schönes Fest!
Spendenkonto Kapelle Jonental
IBAN CH37 0900 0000 5001 0606 6
Kapelle Jonental
Radmühlestrasse 4
8916 Jonen
Kapellengut Jonental
Jonental 1
8916 Jonen
Telefon 056 634 14 08
Mail: jonental@pfarrei-jonen.ch